Zeche Kaiserin Augusta in Essen-Hamm

Heute haben Daniel und Oliver sich dieses interessante Revier angesehen.

Es handelt sich dabei um ein Bachtal in Essen zwischen Hespertal und Kupferdreh.

Hier streicht eine Flözgruppe Mausegatt bis Finefrau aus.

Flözausbiss am Wieselbach Flözausbiß

Erster Abbau hier :

im Grubenfeld Quetterbank 1782 Konzession durch den Abt von Werden, und 1796 erneute Konzession auf das Tiefste Durch einen gemeinsamen Stollen mit der Zeche Große Bovermannswiese wurde der Bergbau im 19. Jahrhundert betrieben.

Dazu wurde der Quetterbänker Erbstollen angesetzt, welcher auch die Erbstollengerechtigkeit verliehen bekam.

Erbstollen von Reher Dickebank Am Mundloch des Erbstollens

1853 vereinigten sich die Gruben Quetterbänker Erbstollen und Quetterbank mit der Zeche Reher Dickebank zu Ver.Reher Dickebank & Erbstollen

Diese begann 1857 mit dem Abteufen eines tonnlägigen Maschinen-/Förderschacht Die Schachtanlage erhielt einen Anschluß an die Prinz Wilhelm-Bahn 1859 Ansetzen 1.Tiefbausohle bei 119 m flach

Durch ein Jahrhundertregenereignis soff die Grube dann ab, da die Flutwelle in den Schacht hineinlief.
Dieses Maleur war einzigartig und diente in vielen Artikeln als Musterbeispiel dafür, dass man Schachtanlagen, welche in engen Tälern liegen durch geeignete Maßnahmen schützen muss.

Der flache Schacht der Grube Ver. Reher Dickebank und Erbstolln wurde 62 Ltr. tief; bei 57 Ltrn. Teufe ist die I. Tiefbausohle und 17 Ltr. unter der Sohle des Erbstollns die Wettersohle angesetzt. Am 30. Mai wurde das Thal des Hellerbachs, in welchem die Anlage liegt, durch einen Wolkenbruch der Art überschwemmt, dass das Wasser bis über die Hängebank des Schachtes auftrat, das Feuer unter den Kesseln auslöschte und mit grosser Gewalt in den Schacht stürzte, der innerhalb 12 Minuten sich bis nahe unter die Hängebank füllte, wobei 6 Arbeiter ertranken.“) Obwohl die Tiefbauanlage das Thal verengt, so war doch noch so viel Raum neben der Halde frei geblieben, dass die in dem Thale bei starken Regengüssen herabfliessenden Wasser hindurch passiren konnten; die Wirkungen eines Wolkenbruches waren nicht berücksichtigt worden. Man hat jetzt das Bett des Baches erweitert und den Schacht an der oberen Seite durch einen starken Erddamm gegen Ueberfluthungen sicher gestellt. Nach Sümpfung der in den Schacht gedrungenen Wasser wurde eine 54zöllig direct wirkende Dampfkunst aufgestellt und der Einbau einer 14 zölligen Schachtpumpe vollendet.1

Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Deutschen Reich: Band 8 – Seite 43

Das Suempfen gelang wohl – aber von den Extrakosten erholte sich die Grube nicht mehr. 1861 Fördereinstellung, Absaufen bis zur Stollensohle und nur noch Instandhaltung. 1864 Konsolidation zusammen mit Zeche Königin Louise zu Königin Augusta. 1873 weitere Konsolidation, diesmal mit der schon erwähnten Zeche Große Bovermannswiese sowie Overhammsbusch zu Kaiserin Augusta

Die Förderung war wieder begonnen worden. Es wurde immernoch in dem alten tonnlägigen Schacht gefördert. Dadurch konnte man nicht weiter in die Tiefe gehen.

1878 wurd eine Verlängerung des tonnlägigen Schachtes ab 2.S. durch abgesetztes Abhauen durchgeführt und 1880 die 3.Sohle (2.Tiefbausohle) bei 205 m seiger angesetzt.

Zeche Mauerreste im Bereich der Schachtanlage

1885 erhielt die Zeche Kaiserin Augusta eine neue Zwillings-Fördermaschine. Die Förderung ging jedoch zurück und die Belegschaft wurde abgebaut. 1891 Betriebseinstellung wegen hoher Wasserzuflüsse und wegen fehlender finanzieller Mittel zur Anlegung einer Saigerschachtanlage

Rösche der Schachtanlage Erhaltene Abzugsrösche der Schachtanlage (verfüllt)

1892 Konkurs und Übernahme durch Ver.Pörtingssiepen.

Durch die Zeche Pörtingsiepen wurden 1954 nochmal die ehemaligen Grubenbaue von Kaiserin Augusta gesuempft. Weiteres ist nicht bekannt. Mit Sicherheit ging nach dem Krieg hier nochmals Nachlesebergbau um.

Der Westteil des Grubenfeldes wurde durch die Kleinzeche Hermann vom Hespertal aus abgebaut.

Weitere Fotos:

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Verweise:

1) Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Deutschen Reich: Band 8 – Seite 43

Literatur:

Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 1997. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 1998,

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