St. Elias Erbstollen

Von Daniel Göbelshagen.

Das Ziel dieser Geländebegehung war die Überprüfung des in der Deutschen Grundkarte eingetragenen Stollenmundloches im Bereich des Wittener Hammertales bzw. Herbede.

Es galt die Frage zu klären worum handelt es sich?

Die Vermutung lag nahe, dass es sich um das Mundloch des St. Elias Erbstollens handeln musste. Diesem Stollen wurde am 18.01.1787 das Erbstollenrecht verliehen, der eigentliche Betrieb wurde aber wohl erst im Jahr 1817 aufgenommen.

Am 23.06. 1827 wurde ihm das Längenfeld (1 Fundgrube 41 Maasen Länge und Querlinie von 351 Maasen) und die Berechtsamen von Neueburg und Blumendelle verliehen.

1831 legte man eine Pferdeschleppbahn zur Niederlage an der Ruhr an.

Am 12.05.1848 wurde aus der Berechtsame St. Elias Erbstollen, Neueburg und Blumendelle der Ver. Elias Erbstollen. Zeitgleich wurden ihm die Geviertfelder Elais I und Elias II verliehen.

Die Markscheide lag nun

 

 

nördlich mit Holland II und Ida,

östlich mit ver.Hardenstein und Fanny,

südlich mit Anna Augusta und Charlotte,

 

 

westlich mit Ver.Kemnade.

Doch der anschließende Betrieb begann erst 1860, danach wurden bis ca. 1895 durchschnittlich 3000-5000 t Kohle pro Jahr gefördert.

Das Jahr 1908 läutete das fast endgültige Ende des Ver. Elias Erbstollens ein. Es wurde zwar noch ein Vertrag zum Abbau eines Flözes durch die Gewerkschaft Industrie in deren Steinbruch beschlossen, aber am 1.7.1909 wurden die Untertage-Arbeiten eingestellt und nur eine unbedeutende Kohlengewinnung im Steinbruchbetrieb weitergeführt, welche auch rasch eingestellt wurde.

Am 02.09.1912 Konsolidierte der Ver. Elias Erbstollen zu den Herbeder Steinkohlenbergwerken, die den Stollen 1922 noch einmal in Betrieb nahmen und am 01.10.1923 endgültig stilllegten.

Mollausbau im Luftschutzstollen

Im Januar 2009 fand eine Begehung des betreffenden Mundloches mit dem Grundstückseigentümer statt. Schnell wurde festgestellt, dass es sich um keinen Bergbau, sondern um Luftschutzbauten des 2. Weltkrieges handelte. Damals wurden auf dem Gelände 2 Stollen in den Berg getrieben, die nach Fertigstellung eine U-Form ergeben sollten. Doch dies wurde nicht mehr realisiert. Somit erreichten die Stollen nur eine Länge von 20m und 30m.

Eingang zum Luftschutzstollen
Im Stollen
Im Stollen
Hier ein Ausschnitt der Flözkarte von 1885 zur Verdeutlichung

Der ehemalige Steinbruch ist aus umwelttechnischen Gründen versiegelt, so dass eine Begehung dort nicht möglich ist, es wurde uns aber mitgeteilt, dass aus diesem Gelände erhebliche Wassermengen an einer bestimmten Stelle austreten. Diesem wäre noch einmal nachzugehen. Wobei das ehemalige Mundloch längst durch den Steinbruchbetrieb und der späteren Nachnutzung überbaut sein wird.

Wir bedanken uns bei dem Grundstückseigentümer für seine Hilfe!

Quellennachweis:

– HUSKE, Joachim, Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier
– Bergbaujahrbuch Baedeker 1908-1909

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